Mirila
Mirila
An den Velebit Bergsättel, -Höhen und Lichtungen, entlang der Bergwege befinden sich „Mirila“ - Totenraststeine, Andenken im Stein.
Sie sind entstanden zu einer Zeit, in der die Menschen in Velebit- Dörfchen lebten und starben (17. – 20 Jh.) und hauptsächlich von Viehzucht überleben konnten. Die Steindenkmäler bewahren die Erinnerung an die verstorbenen Einwohner der Berghänge, die man bis zur Dorfkirche und dann weiter zum Friedhof tragen musste, um sie dort zu beerdigen. Auf diesem schwierigen Wege war es erlaubt, sich nur ein Mal auszuruhen und den Verstorbenen auf die Erde abzusetzen.
An diesem Ort nahm der Verstorbene zum letzten Mal den Abschied von der Sohne. Dieser Rastplatz wurde abgemessen („Mirilo“ – übersetzt, bedeutet den Maß nehmen) in dem man die Kopf-und Fußstellen des Verstorbenen mit Steinen bezeichnete. Der Raum zwischen diesen Steinen wurde mit anderen Steinen belegt, wobei im „Kopfstein“ flache Reliefs eingemeißelt wurden. Diese Orte in den kargen Landschaft wurden mehr geehrt und besichtigt als das Grab selbst, in dem sich „nur die Leiche, ohne Seele befindet, denn die Seele ist in Mirilo geblieben“.
Mystische Gestalten, dargestellt am Kopfstein (am häufigsten sind es Kreuze und Solarkreise) zeugen von der Kontinuität der kunstvollen Verzierung, seit den urzeitlichen Kulturen, über das frühe Christentum und der Ikonographie der Bogomilengrabsteine, während die Innschrift eher selten ist und der neueren Zeit angehört.
Als Steinmerkmale des einzigartigen Bestattungskultes, vermitteln uns „Mirila“ die Sitten, Lebensweise und die Entstehung einer ganzen Zeitepoche.
Eine der vielen Legenden über den Wind Bura ist im Roman des kroatischen Schriftstellers Petar Zoranić „Planine“ (Berge) vermerkt...