Velebit geschichte about Das Wasser
Velebit geschichte about Das Wasser
In nicht allzu ferner Vergangenheit war eines der größten Unsegen im schweren Leben der Einwohnerschaft des Vorgebirges des Velebit der Wassermangel...
Der Kalkgrund des Velebit ist leicht durchlässig und dadurch verliert sich nach Regenfällen das Wasser schnell in Unterwasserhöhlen, Kluften und Grotten. Ständige Quellen sind rar und arm an Wasser und fortwährende Wasserläufe gibt es so gut wie gar nicht. Der Dürre tragen warme Sommer mit Überfluss an Sonne und der “bura” bei, ein trockener Wind vom Festland, welcher die Verdunstung begünstigt.
Vorräte an Regenwasser, welche während des Winters und des Frühjahrs gesammelt wurden, mussten durch den langen trockenen Sommer bis zu den ersten üppigen Herbstregen reichen. Deshalb hatten größere Orte entlang der Küste häufig gemeinsame öffentliche Zisternen (gusterne) und Brunnen. Öffentliche Zisternen standen gewöhnlich am fuße einer natürlichen Platte an der Wasser zusammen floss und Brunnen wurden dort gegraben, wo sich Wasser dank des schwächer durchlässigen Untergrunds und der Geländeform von selbst ansammelte.
Oberhalb der öffentlichen ländlichen Zisterne wurde eine schräge Auffangfläche zum Speichern von Regenwasser eingerichtet. In früheren Zeiten wurde sie durch, miteinander gut verbundenen glatten, Steinplatten bekleidet, während diese später aus Beton hergestellt wurde. Von der Zisternenoberfläche wurde das Wasser von Sand und Kies durch Filter in den Wasserspeicher gefiltert. Die Öffnung durch welche das Wasser entnommen wurde, nennt man “kruna” (Krone) oder “grlo” (Mündung) der Zisterne. Diese wurde einst aus Stein, sorgfältig aus einem Stück gemeißelt, oder aus großen Steintafeln hergestellt. Oberhalb der Krone wurde ein Flaschenzug angebracht, von welchem an einer Kette oder an einem Seil ein metallener Eimer (cigalj) hing.
Das Wasser wurde durch den Hals oder die Krone der Zisterne geschöpft. Diese Öffnung wurde entweder aus einem Stück Stein heraus gehauen oder sie wurde von Steinmetzen gemauert. Über der Öffnung befand sich ein Flaschenzug, an dem ein metallerner Eimer (cigalj) an einer Kette oder an einem Seil hing.
Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der österreichisch- ungarischen Herrschaft, wurden in Starigrad- Paklenica, Seline und Tribunj-Kruščici drei große öffentliche Zisternen für die Versorgung der lokalen Einwohnerschaft mit Trinkwasser errichtet. Sie wurden im schlichten neoklassizistischen Stil, mit einfachen Umrissen und ohne Dekoration erbaut. Daneben befinden sich kleinere Steinplatten zum Wäschewaschen und Tröge zum Tränken des Viehs.
In kleineren Gebirgsweilern, wo die Mehrzahl der Haushalte keine eigenen Zisternen hatte, wird das wertvolle Trinkwasser auf verschiedene Weisen beschafft. Häufig wurde das Regenwasser genutzt, welches in Auffangbecken, natürlichen Einkerbungen in den Felsen, angesammelt wurde. Kleine Auffangbecken gibt es überall am Velebit, aber es gibt auch größere, welche an richtige Seen erinnern.
Wenn die Zisternen und Auffangbecken aus- trockneten, ging man für das Trinkwasser hoch in die Berge, wo sich am Grund tiefer Gruben der Schnee über das ganze Jahr hindurch hält. Zu den entfernten und schwer zugänglichen Schneegebieten gingen am meisten Frauen, indem sie stundenlang über unerbittliche Steingärten kletterten. Sie füllten die höl- zernen Gefäße, genannt burila, mit Schnee und trugen sie danach auf dem Rücken bis zu ihren Heimen am fuße des Berges. Dort verwandelte sich der Schnee, auf dem Feuer im Kessel oder in einer Mulde an der Sonne geschmolzen, zu verrottetem aber rettendem Wasser, welches den ganzen Sommer über getrunken wurde.
Ein Teil des Wassers, welches im karstigen Untergrund verschwindet, verbleibt in Höhlen., und dadurch konn- te man im Notfall den Durst im dunklen Inneren der Erde löschen. Von der Bedeutung vereinzelter Höhlen für das Überleben der Hirten des Velebit zeugen de- ren Namen: Grube Vodarica unweit des Weilers Jurli- ne, Curinka unter der Spitze des Bojinac, Kapljarka im Durchbruch von Mala Paklenica.
Die Einwohner der Küstenorte wussten bei Mangel an Regenwasser die vrulje zu nutzen, Quellen an Untergrundwasser direkt an der Meeresküste. Das Brackwasser aus den “vrulje” war ungenießbar und nicht zum Trinken, aber es wurde zum Kochen und zum Tränken des Viehs genutzt.
Das Vieh wurde am meisten in Teichen getränkt, welche es einst in fast jedem Dorf gab. Teiche entstehen in natürlichen Einbuchtungen auf einer undurchlässigen Unterlage, wo das Wasser nach dem Regen zurückbleibt. Wichtigere Teiche wurden von den Menschen zusätzlich vertieft und mit Steinen vermauert und deren Grund mit undurchlässigem Lehm ausgelegt. Solche Teiche waren von entscheidender Bedeutung für das Überleben der Hirten und wurden als öffentliches Gut betrachtet.
Durch den Einsatz von Don Ante Adžije bekam Starigrad-Paklenica in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ein ländliches Wasserwerk, das erste auf dem Gebiet unterhalb des Velebit. Durch dessen Erbauung verloren die Zisternen und Brunnen an Wichtigkeit und es kümmerte sich niemand mehr um deren Erhaltung. Die Wasserversorgung übernahmen špine, öffentliche Wasserhähne. Einer davon befindet sich im Dörfchen Marasovići in Starigrad und sein kaltes Wasser ist noch immer eine willkommene Erfrischung für die Wanderer, die aus Velika Paklenica zurückkehren.
Besichtigen Sie die natürlichen und die traditionellen Objekte für die Wasserversorgung, mit Hilfe der touristischen Landkarte „ Velebits Geschichte über das Wasser“, die an Infopunkten von Starigrad, Seline und Tribanj erhältlich sind. Das Projekt wurde vom Tourismusverband der Gemeinde Starigrad umgesetzt, mit finanzieller Unterstützung der Kroatischen Zentrale für Tourismus, dem Tourismusverband der Gespannschaft Zadar und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), dem Tourismusverband der Stadt Zadar und der Gemeinde Starigrad.
Von www.rivijera-paklenica.hr
Eine der vielen Legenden über den Wind Bura ist im Roman des kroatischen Schriftstellers Petar Zoranić „Planine“ (Berge) vermerkt...